Meine Mini-Gitarre für den Urlaub
20.07.16
Wenig Platz im Reisegepäck? - Wie wär’s mit einer Mini-Gitarre für den Urlaub?
Ich weiß nicht, ob das nur mir so geht: Vor jeder Urlaubsreise bin ich immer wieder hin- und hergerissen, ob ich eine Gitarre mitnehmen soll oder nicht.
Einerseits ist es schön, im Urlaub bei Bedarf spielen oder üben zu können, anderseits nimmt eine Gitarre einfach immer Platz im Auto weg und liegt dann überall im Weg herum.
Von Flugreisen ganz zu schweigen: Seit ich einmal meinen Gitarrenkoffer völlig zerkratzt am Flughafen wieder in Empfang genommen habe, überlege ich mir seitdem auch bei Flugreisen immer zweimal, ob ich wirklich eine Gitarre brauche.
Oft schon habe ich die Gitarre mit in Urlaub geschleppt und dann garantiert kein einziges Mal benutzt. Wenn ich mich entschieden hatte, die Gitarre zu Hause zu lassen, dann bekam ich natürlich jeden Abend Lust zu spielen, ist doch klar!
Schaue dir hier das Video zum Thema an:
Das Video direkt bei Youtube anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=zzMdNIgA4BU
Auch in diesen zurückliegenden Sommerurlaub war es wieder ein Jammer:
Ich hatte mir eine Gitarre für den Urlaub bereitgelegt und schon eingepackt, um dann fünf Minuten vor der Abfahrt zu entscheiden, dass doch kein Platz mehr im Auto sei und ich die Gitarre doch zu Hause lassen müsse.
Gleich am ersten Urlaubsabend lernte ich dann natürlich einen netten Camping-Nachbarn kennen, der abends beim gemütlichen Beisammensein seine Gitarre auspackte und Lagerfeuer-Lieder spielte. Da ärgerte ich mich natürlich, dass dass wir nicht zusammen spielen konnten.
Irgendwie kam mir so dann im Verlauf des Urlaubs immer wieder das Thema Reisegitarre in den Sinn. Reisegitarre sind spezielle, kleinere oder kompaktere Gitarren, die nicht so viel Platz wegnehmen und die man dann deswegen vielleicht öfter mit in Urlaub nehmen nähme, wenn man denn eine hätte.
Meine Überlegung war also, mir so eine kleinere Gitarre anzuschaffen.
Und wenn ich so eine Anschaffung tätige, muss die Gitarre natürlich auch halbwegs ordentlich klingen. Es gibt bei den Reisegitarren auch Modelle, die nur dafür ausgelegt sind, dass man unterwegs die Finger trainieren kann, ohne dabei viel Krach zu machen und so vielleicht die Mitreisenden zu stören. Aber mir war wichtig, dass die Gitarre auch für solche Lagerfeuer-Sessions laut genug ist und dass sie mir einfach auch Spielspaß bereitet.
Gesagt, getan. Ich suchte mir also im Urlaub in Schweden zwei Musikgeschäfte und war gespannt, was die wohl an Auswahl zu bieten hätten.
Mir war wichtig, dass es eine Westerngitarre sein sollte, also mit Stahlseiten, und natürlich das Übliche: Bespielbarkeit, Qualität, möglichst voller Klang und in diesem Fall natürlich besonders kompakte Abmessungen. Eine Tasche sollte möglichst auch dabei sein.
Es stellte sich dann schnell heraus, dass bei dem Angebot vor Ort drei Gitarren in die engere Auswahl kamen:
Einmal die Yamaha APX T2 zum Preis von ca. 230,- € (Also alles schon umgerechnet von schwedischen Kronen!).
Dann die Ibanez AW-54-Mini zum Preis von etwa 270,- €:
Zuletzt gab es noch die wesentlich teurere Taylor GS Mini zum Preis von ca. 650,- €.
Erfreulich war erst mal, dass bei allen drei Gitarren eine Tasche bereits im Preis enthalten ist.
Die Yamaha ist die günstigste der drei Gitarren und hat als einzige in der Basisversion ein Tonabnehmersystem. Bei der Taylor gibt es optional eine Variante mit Tonabnehmersystem, aber die ist dann noch teurer. Die Ibanez hat keinen Tonabnehmer.
Da ich aber im Urlaub nicht plane, auf Bühnen zu spielen und keine großen Lautstärken brauche, war das für mich kein entscheidendes Kriterium.
Die Yamaha verfügt als einzige der drei Gitarren über keine massive Decke, die anderen beiden sind also teilmassiv. Das muss erst mal nichts Schlechtes heißen, aber um es kurz zu machen:
Die Yamaha T2 konnte mich rein akustisch leider nicht überzeugen. Sie klingt leise und eher topfig.
Ich glaube, sie ist in erster Linie für verstärktes Spiel gedacht, was ja aber für mich nicht der Zweck der Sache war.
Die Ibanez hat wie gesagt eine massive Decke und kostet ca. 40 € mehr, sie hat aber keinen Tonabnehmer.
Mir gefielen an ihr zum einen der recht volle Klang, zum andern aber auch die Bespielbarkeit:
Man hat es mit einer vollwertigen Gitarre zu tun, bei der nicht das Gefühl aufkommt, aufgrund der geringen Größe einen Kompromiss machen zu müssen. Ich würde sagen, sie klingt zwar nicht sensationell gut, aber durchaus solide.
Gitarre Nr. 3, die Taylor GS Mini, spielt in jeder Hinsicht noch mal in einer ganz anderen Liga:
Hier kann man durchaus von einer professionellen Gitarre reden, die mich klanglich, von der Verarbeitung her und der Bespielbarkeit richtig begeistert hat. Wirklich ein tolles Instrument, aber eben auch preislich knapp dreimal so teuer wie die günstigste Gitarre im Vergleich, die Yamaha T2.
Nun ging es mir persönlich ja um eine reine Urlaubs-Spaßgitarre für gelegentliches Üben und Lagerfeuer-Sessions, bei der man vielleicht auch mal den einen oder anderen Kratzer in Kauf nehmen kann und die auch vielleicht mal im Auto liegen bleibt. Daher entschied ich mich nach einiger Bedenkzeit für die mittlere Variante, die Ibanez für 270,- €. Ein solides Instrument für unterwegs und dabei immer noch bezahlbar.
Qualitativ hat die Taylor GS Mini mit Abstand den Test gewonnen, aber es ging ja für mich nicht darum, die allerbeste Gitarre zu finden, sondern die passende für meine Zwecke.
Soweit also mein spontaner Urlaubs-Vergleichstest. Ich weiß, es gibt noch viel mehr Gitarren, die den Zweck einer Urlaubsgitarre erfüllen und ich hab natürlich nicht den ganzen Markt verglichen, sondern nur auf Zufallsbasis diese drei Modelle, die vor Ort verfügbar waren. Aber ich bin mit meiner Entscheidung zufrieden und muss sagen, die Ibanez AW-54-Mini macht großen Spaß.
Was sind deine Erfahrungen zum Thema Urlaub und Gitarre? Nimmst du immer eine Gitarre mit oder besitzt du vielleicht sogar auch eine spezielle, kleine Reisegitarre? Hinterlasse mir doch dazu unten einen Kommentar!
Kennst du schon meinen dreiteiligen Einsteiger-Gitarren-Crashkurs „Lagerfeuer-Lessons“?
Darin zeige ich die wichtigsten Handgriffe für die Liedbegleitung ganz kompakt, so dass du schon bald fit bist für die besprochenen Sessions am Lagerfeuer, im Urlaub, am Baggersee oder auch einfach zu Hause. Schau doch mal rein!